"Lockerer Umgang mit Steuergeld - SPD-Stadtratsfraktion kritisiert Vorgehen der Stadt beim Ankauf des Bahnhofs Radebeul-West“
Die Stadt Radebeul hat nach eigenen Angaben bereits ca. 27.500 Euro in den Ankauf des Bahnhofsgebäudes Radebeul-West investiert. Bei einem Scheitern des Projekts bleibt sie auf diesen Kosten sitzen. Ein Scheitern ist nach dem überraschenden Ausstieg des Partners der Stadt, Herrn Architekten Thomas Scharrer, nicht unwahrscheinlich. „Die Erklärung von Herrn Scharrer für seinen plötzlichen Rückzieher ist für uns nicht nachvollziehbar“, erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Gey. „Nach den uns gegebenen Auskünften sollte die Immobilie nach dem Kauf in zwei selbständige Grundstücke aufgeteilt werden und so eine selbständige Entwicklung und Sanierung der beiden Gebäudeteile ermöglicht werden. Demzufolge war Herr Scharrer nicht an die lange Planungszeit der Stadt für deren Gebäudeteil gebunden, sondern hätte sofort seinen Teil sanieren können“ stellt Gey fest. Pikant ist, dass Architekt Scharrer für eine Ermittlung der Investitionskosten beim städtischen Gebäudeteil ein Honorar in Höhe von ca. 18.000 Euro erhalten hat.
Das Scheitern des Kaufs des Bahnhofsgebäudes eröffnet jetzt die Möglichkeit, neu über das Projekt nachzudenken und übereilte finanzielle Abenteuer für die Stadt auszuschließen. Für die Radebeuler Sozialdemokraten sind Investitionen für einen zweiten Kulturbahnhof in einer Größenordnung von mehreren Millionen Euro angesichts des enormen Sanierungsstaus bei den Schulen nur schwer vorstellbar. Der Bahnhof muss nicht zwangsläufig der Ausgangspunkt oder gar das Herzstück eines Sanierungsgebiets Radebeul-West sein. Beginnen könne man auch mit einer Neuordnung des Straßenraums in der Bahnhofstraße, insbesondere des ruhenden Verkehrs. Hier enthält das in der Versenkung verschwundene Parkraumkonzept für Radebeul-West auch schon einige Vorschläge.
Thomas Gey
Fraktionsvorsitzender